Erstellt am 28. Juli 2021
Nach langem
Bangen wurde erst wenige Tage vor dem offiziellen Termin das Go für das
diesjährige Hawaiian Sports Festival in Rerik gegeben. Am 18. Juni versammelten
sich alle gemeldeten Sportler an der Seebrücke in Rerik, um den Zeitplan für
die nächsten Tage zu besprechen. Vom TiB Oberspree waren Denise, Falko und
Jürgen bereit sich mit der deutschen Elite des Surfskisports zu messen.
Für gewöhnlich finden die Einer und Zweier Rennen an unterschiedlichen Tagen
statt, doch dieses Mal wurde entschieden beide Rennen auf den 20. Juni zu
legen, da an diesem Tag zumindest ein bisschen Wind und Welle vorhergesagt war.
Genau das, was wir Ocean Sportler so lieben.
Wir hatten also noch einen freien Tag zum Trainieren oder ausspannen. Denise
und Jürgen waren zusätzlich zum Surfski Einer auch im Surfski Zweier Mix
gemeldet und nutzten den freien Tag für eine kurze gemeinsame Trainingseinheit
– die erste seit einem dreiviertel Jahr. Trotz langer Pause lief es super!
Am Samstag, den 20. Juni, trafen sich alle um 9 Uhr am Strand der Insel Poel –
dem Start für den erhofften Downwind des HSF. Schon der erste Blick auf die
Ostsee ließ die Vorfreude auf Wellen schwinden – kein Luftzug, keine Welle,
mindestens 30° C und Sonne, Sonne, Sonne. So viel Sonne, dass am Ende viele Athleten
sogar Brandblasen an den Füßen hatten. Es sollte ein langes und vor allem
hartes Flachwasser-Rennen werden.
Nach dem Start teilte sich das Feld schnell in kleinere Gruppen auf. Einige
fuhren etwas weiter raus, in der Hoffnung irgendwo eine Welle zu finden, die
anderen hielten sich eher unter Land. Schon nach ca. 1,5 Stunden erreichte
Gordan Harbrecht mit knapp fünf Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten
Claas Gebhardt das Ziel und wurde somit wieder einmal deutscher Meister.
Auch die TiB Sportler schlugen sich in diesen Bedingungen sehr gut. Denise
belegte in ihrer Wertungsklasse einen grandiosen dritten Platz bei den
Deutschen Meisterschaften. In einem wirklich sehr starken Teilnehmerfeld bei
den Herren hat auch Jürgen mit seinem zwölften Platz eine wahnsinnig gute
Leistung an den Tag gelegt. Und auch Falko gilt großer Respekt. Er nahm als
einziger Teilnehmer mit einem Lifesaving Ski an dem Rennen teil. Bei Wellen
gibt es da kaum Unterschiede zu den üblichen Surfskis. Doch mit ca. 5kg mehr
Gewicht muss man schon den Hut davor ziehen, dass Falko trotzdem gut im
Mittelfeld das Ziel erreichte.
Die Freude über das geschaffte Einzelrennen währte nur kurz, denn nur zwei
Stunden später sollte das Zweierrennen starten. Von Rerik nach Kühlungsborn
keine 21 km wie vormittags sondern „nur" 15 km. Aber auch das war
anstrengend genug nach so kurzer Regeneration.
Es sollte im Wasser aus dem Stand gestartet werden, was bedeutet einer sitzt im
Boot und der andere springt mit dem Startsignal hinein. Denise und Jürgen
hatten diesen Start zwar noch nie geübt, trotzdem kamen sie unter den ersten
fünf Booten um die Wendeboje. Nach den ersten Metern Richtung Kühlungsborn
wurde klar, dass die Bedingungen vom Vormittag noch „getoppt“ wurden. Gegenwind
statt Rückenwind - was für ein Mist. Erschöpfung machte sich bemerkbar. Doch
ein Kopf an Kopf Rennen mit einem Herren- und Frauen - Zweier musste noch
gewonnen werden. Nach der Hälfte der Strecke rollten die Wellen von der Seite
unter den Booten hindurch. Wenigstens ein paar Surfs waren also drin und
halfen, die beiden anderen Zweier hinter sich zu lassen. Die Laune besserte
sich und schließlich fuhren die Zwei auf den Gesamt siebten und in ihrer
Wertung auf den ersten Platz.
Ein erfolgreicher und anstrengender Tag ging zu Ende. Das nächste Jahr wünschen
wir uns als Entschädigung für dieses Flachwasser-Rennen ein bisschen Wind und
Welle. Glückwunsch an alle, die sich durch die Hitze gebissen haben.
Bis Bald am Meer!
Autorin: Denise Postler
Fotos: Lucas
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